Schlechtwetterprognose lässt Käufer ausbleiben

Die Warnung vor starkem Schneefall sorgte vergangenen Mittwoch bei der Zuchtviehauktion in Alsfeld dafür, dass heimische Kunden fehlten und auch keine Transporte ins Ausland möglich waren. Der sehr guten Qualität bei den angebotenen Auktionstieren ist es zu verdanken, dass der Schnittpreis nur leicht absank.

Bereits bei der Körung der Deckbullen machte sich die anstehende Schlechtwetterfront bemerkbar: Nur neun der 18 gemeldeten Deckbullen wurden nach Alsfeld gebracht. Die Qualität der Bullen hat jedoch nicht gelitten und so wurden sieben Bullen in Klasse 1 und 2+ gekört. Den Körsieger stellte die Schweinsberger/Dersch GbR aus Niederwald. Ein Sohn des Bullen Woodman aus einer Kerrigan-Mutter mit sehr hohen Milchinhaltsstoffen, der sich extrem körperstark auf fest geschlossenen Klauen bewegte und zum Preis von 1.850 € nach Freiensteinau verkauft wurde. Ihm folgte in der Körreihenfolge ein typvoller, eleganter rotbunter Bulle (Doral Red x Awesome) von Wilfried und Eckardt Hauck, Schiffelbach, der über Handy für 1.900 € ersteigert wurde.

Eine kleine Fleckviehkollektion mit zwei reinrassigen Färsen und einer Fleckviehkreuzung zeigte sich von solider Qualität im besten Zweinutzungstyp stehend. Der Bedarf an Fleckvieh, der durch Kaufaufträge gegeben war, konnte bei Weitem nicht gedeckt werden und so kam ein ansprechender Schnittpreis von 2.100 € zustande. Auch die Kollektion der Jerseyfärsen war deutlich geschrumpft: Nur zwei Färsen kamen zum Zuschlag. Besonders die erste Färse (Whistler x VJ Lobo) von der Gill GbR, Bodenheim, bleibt im Gedächtnis, denn sie war ein wirklich schickes Rind und mit einem perfekten Euter ausgestattet. Sie wird zukünftig im Raum Hersfeld ihrem Käufer Freude bereiten.

Das Angebot der Holsteinfärsen war ordentlich bestückt mit 68 angebotenen Färsen, die gleich mit mehreren guten Laufstallfärsen mit deutlich über 30 kg Milch starteten. Eine Esquire-Tochter aus Cyrano-Mutter vom Rinderhof Kauern aus Thüringen überzeugte mit viel Körperstärke und einem robotertauglichen Euter mit 41 kg Milch einen Betriebsleiter aus dem Kreis Bergstraße. Von der Volke/Hauck GbR, Wetterburg, kam eine junge Havano PP-Tochter, die aufgrund ihres sehr guten Euters auf 2.300 € hochgeboten wurde. Das spannende Bieterduell entschied ein Käufer aus der Wetterau für sich. Von der Stegmüller-Wagener GbR in Külte wurden mehrere, sehr gut entwickelte Rinder angeboten, die mit leistungsbereiten Eutern überzeugten. Hoch geboten wurde auch auf eine Avatar Red-Tochter von Hartmut Kalhöfer, Rhadern. Dieses Rind überzeugte mit einer sehr guten körperlichen Entwicklung, mit viel Länge in der Mittelhand und einem fehlerlosen Fundament einen Kunden aus Südhessen. Nur knapp getoppt wurde ihr Preis von einer Färse (Murphy x Jaguar) von Florian Viering, die viel Breite in der Vorhand und ein sehr gut beadertes Euter besitzt. Sie wurde an einen Stammkunden in der Schwalm verkauft. Preissieger wurde eine Tochter des Qnetics-Vererbers Ben-Louis von der Merten GbR, Landau, die über 40 kg Milch gibt und im mittleren Rahmen steht mit überdurchschnittlicher Körperentwicklung. Die Ben-Louis-Tochter ging für 2.550 € nach Südhessen. Man konnte über die gesamte Auktion beobachten, dass die Käufer den mittelrahmigen Rindern mit genügend Tiefe den Vorzug gegenüber hoch gewachsenen Rindern geben. Tiere, die schon länger in Milch waren, oder über geringe Einsatzleistungen verfügten, konnten nur mit deutlichem Preisabschlag an den Mann gebracht werden.

Die nächste Zuchtviehauktion in Alsfeld findet am Mittwoch, 21.02.2024 statt. Anmeldung der Auktionstiere (Deutsche Holsteins, Fleckvieh, Braunvieh, Rotvieh und Jersey) bis zum Mittwoch, 31.01.2024  an die Qnetics GmbH, Alsfeld: Tel. 06631 784-15 /-10, Fax 06631 784-48, E-Mail: k.lang@qnetics.de.

Text und Fotos: Thea Ebinger

Preisspiegel der Zuchtviehauktion vom 17.01.2024

Kat-Nr. 26: Eine sehr schicke Jerseyfärse mit allerbestem Hintereuter wurde von der Gill GbR, Bodenheim, angeboten. Ein Käufer aus dem Kreis Hersfeld konnte dieses Top-Angebot bei 2.000 € für sich gewinnen.

Kat-Nr. 67: Mittelrahmig mit robotertauglichem Euter: die Bonum-Tochter aus Goldday von Bernd Jungermann, Mehlen, erfüllte die Wünsche vieler Käufer und so stiegen die Gebote schnell auf 2.100 € an.

Kat.-Nr. 130: Die langgestreckte Mannish-Tochter aus einer Mr.Marco-Mutter von Martin Biederbick, Sudeck, konnte einen Käufer aus Südhessen überzeugen, 2.100 € anzulegen.